Berufung zum Engagement? Die Genossenschafterin und religiöse Sozialistin Dora Staudinger (1886–1964).

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Obwohl seit einigen Jahren eine Strasse in Zürich-Affoltern ihren Namen trägt, war über das umfangreiche Schaffen Dora Staudingers bisher erstaunlich wenig bekannt. Unter dem Titel Berufung zum Engagement? beleuchtet Ruth Ammann in ihrer an der Universität Bern verfassten Dissertation das Leben der Genossenschafterin  und  religiösen  Sozialistin  –  und  rückt damit zwei zentrale Aspekte ihrer Person in den Mittelpunkt. Anhand  der  Biografie  Dora  Staudingers  fragt die Autorin nach dem zugrunde liegenden politischen Selbstverständnis und rekonstruiert gesellschaftliche «Veränderungen aus ihrer Sicht, durch ihre Person in ihrem spezifischen – persönlichen, politischen – Umfeld als Frau» (S. 17).  Gegliedert  ist  die  Publikation  in  drei chronologische Hauptkapitel, die in sich mehrheitlich  thematisch,  stellenweise  aber  auch  chronologisch  strukturiert  sind.  Aufgrund der Heterogenität der Tätigkeiten und Engagements behandelt Ruth Ammann nicht das gesamte Leben Dora Staudingers, sondern legt einen Fokus auf die Zeit zwischen 1912 und 1929, während der sie in der Stadt Zürich lebte, ohne dabei die Jahre davor und danach gänzlich  ausser  Acht  zu  lassen.  Die  Quellenbasis  setzt  sich  zum  einen  aus  Ego-Dokumenten  Dora  Staudingers  zusammen  (die  allerdings  nur punktuell vorliegen) und zum anderen aus Material der verschiedenen Organisationen, in denen sie engagiert war oder von Personen, die ihr nahestanden. (...)