Debatten über das Holzdiebstahlgesetz. Von einem Rheinländer.
Dieser Zeitschriftenartikel von 1842 zeigt einen sehr frühen, noch «unmarxistischen» Marx: Es ist noch keine Rede von Proletariat, Zyklus und Krise. Umso interessanter ist die Lektüre dieses journalistischen Textes gerade im Kontext der Enteignung. Sie lässt verstehen, warum bereits der (ganz) junge Marx für die zarte Demokratiebewegung jener Zeit ein zentraler Autor war, und was den ungestümen Hass der Behörden ausgelöst hat, die ihn zunächst zensiert, dann exiliert haben. Er tritt auf als scharfer Analytiker der politischen Ereignisse, dessen Parteinahme für die entrechteten Schwachen kein partikularistisches Sektierertum ist (wie ihm bis heute vorgeworfen wird), sondern der die Mächtigen an allseits geteilten normativen Standards misst und die Inkonsistenz ihrer Herrschaftspraktiken detailliert und ungeschönt sichtbar macht. Er zeigt auf, wie vielschichtig die fortschreitende Etablierung marktförmigen Privateigentums (Marx nennt es «ein Gemeingut monopolisieren», S. 120) nichtbesitzende Menschen enteignet: Der gewohnte Zugang zu bis dato geteilten Ressourcen – hier dem umherliegenden «Raffholz» (S. 119) – wird versperrt, auch Recht und Staat drohen zur Beute zu werden (Entrechtung und politische Entmündigung folgen). Mit ihrer Hilfe wird schliesslich eine weitere Ausbeutung in Angriff genommen: neben die eigentumsbasierte Ressourcensperre tritt die Androhung empfindlicher Strafen für den blossen Versuch, sich weiterhin mit dem Nötigsten zu versorgen.
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