Freiheit als Autonomie

Aurélien Berlan
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Am 10. Mai 2022 beschlossen acht Studierende der elitären staatlichen Hochschule für Agrarwissenschaft, AgroParisTech, ihre Abschlussfeier zu unterlaufen. Sie nutzten das Podium für die Ankündigung, dass sie die «zerstörerischen Jobs» als Agraringenieur:innen, für die sie ausgebildet worden waren, nicht ausführen würden, und stellten sich gegen die übertriebene Mechanisierung, Robotisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft, gegen das genetische Basteln an Tier- und Pflanzenwelt und das Ausrotten der noch verbliebenen bäuerlichen Praktiken.
Es ist nicht das erste Mal, dass Mitglieder der Elite – in diesem Fall junge Menschen, die in die technokratische Welt nachrücken sollen – auszusteigen, zu desertieren beschliessen. In vielen Fällen ist es eine individuelle Entscheidung, die mehr auf persönlichen Vorlieben, dem Wunsch, ein anderes Leben zu führen, als auf politischen Gründen, der Hoffnung, dadurch zur Verbesserung der Welt beizutragen, beruht. Doch im obigen Fall handelt es sich um eine kollektive und öffentliche Handlung, die auf ethischen, politischen und ökologischen Gründen beruht. Für Aufsehen sorgte dann aber das grosse Publikum, das die Rede der Agros qui bifurquent (Agronomen, die abzweigen) fand. Das Video ihrer Rede wurde millionenfach

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