Globalisierung in der Krise

Arman Spéth
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Die (De-)Globalisierungsdebatte ist in aller Munde. Allein die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) veröffentlichte im Jahr 2022 sechzehn Artikel zur drohenden Deglobalisierung. Kaum eine Wirtschaftsinstitution, die nicht ein Papier dazu verfasst hat, kaum ein:e Ökonom:in, der oder die dazu nicht ihre Meinung abgegeben hat. Selbst die höchste Politik hat sich diesem Thema mit grossem Engagement gewidmet, und das teilweise in ungewohnter Form: So schrieb Olaf Scholz in der Foreign Affairs einen langen Artikel mit dem Titel «Die globale Zeitwende», in dem er sich (auch) zur Frage der drohenden Deglobalisierung äusserte (2022). Die hohe Aufmerksamkeit überrascht nicht, hat doch keine andere ökonomische Entwicklung der letzten vierzig Jahre unser Leben so stark beeinflusst wie die Ausdehnung und Vertiefung des Weltmarktes.

Von der Beschaffung, der Umwandlung von Rohstoffen in Fertigwaren, dem Transport dieser Waren, den Marketingaktivitäten bis zur Verteilung (der Waren) an den Endverbraucher: Fast jede Ware ist das Ergebnis vielfältiger Arbeitsteilung, die üblicherweise mehrere staatliche Grenzen überschreitet. Die räumliche Zergliederung der Arbeitsprozesse wird begleitet von räumlich ungleicher Verteilung ökonomischer Werte, ökologischer Ressourcen und der Externalisierung ökologischer Kosten, wobei die Kapitalien aus dem Globalen Norden die hauptsächlichen Nutzniesser dieser Prozesse sind (Hickel u. a., 2022).

Welche (De-)Globalisierung?

Die Globalisierung sei aber keine «rein» ökonomische Sache, entgegnen einige. Nicht nur würden vermehrt grenzüberschreitend Waren getauscht, auch politische, soziale und kulturelle Verflechtungen nähmen zu. Es kann hilfreich sein, zwischen verschiedenen Dimensionen der Globalisierung zu

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