Klassismus - Ideologie der Ungleichwertigkeit (Podcast von 99 zu eins)
Ideologien von Ungleichwertigkeit sind seit jeher Bestandteil von Herrschaft. Sie dienen zur Rechtfertigung realer Unterschiede und ziehen auch im Kopf die Trennlinie im realen Leben nach, die Beherrschte von den Herrschenden unterscheiden, aber auch Beherrschte untereinander in Gruppen sortieren, um eine Hierarchie der Beherrschten herzustellen. Damit wird ein Teil der Beherrschten an die Interessen der Herrschenden gebunden und eine Vereinigung der Beherrschten gegen die Herrschaft verhindert. In dieser Folge wollen wir uns mit der Ideologie der Ungleichwertigkeit in Bezug auf sozialer Herkunft befassen, bei der soziale Ungleichwertigkeit als „natürliches“ Ergebnis von Faulheit oder fehlender Intelligenz dargestellt wird. Dieses Phänomen wird teilweise unter dem Schlagwort von „Klassismus“ diskutiert. In einem Gespräch mit dem Sozialwissenschaftler und Journalisten Sebastian Friedrich wird sich Fabian diese Ideologien der Ungleichwertigkeit etwas genauer angucken und anhand von Beispielen der medialen Abwertung von Teilen der lohnabhängigen Klasse mit Sebastian diskutieren, ob und wie uns der Begriff „Klassismus“ bei dem Verständnis dieses Phänomens helfen kann.