Konzert abgesagt. Jewgeni Prigoschins «Marsch der Gerechtigkeit»

Ewgeniy Kasakow
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Die Ereignisse vom 23. und 24. Juni 2023 werden zukünftig noch hunderte Seiten von Monografien füllen. Am Freitagabend, dem 23. Juni, meldete sich Jewgeni Prigoschin, seit längerem weltweit als Chef des «privaten Sicherheits- und Militärunternehmens» (PMC) «Wagner» bekannt, in einem ihm nahestehenden Telegram-Kanal zu Wort. Er behauptete, das Verteidigungsministerium Russlands sei verantwortlich für einen Raketenangriff auf die Lager der «Wagner»-Kämpfer, wobei etliche getötet und verletzt worden seien (Prigoschin 2023a). Als Beweis präsentierte er ein Video, das einige Stunden später als Fake entlarvt wird (Meduza 2023). Prigoschin reichte gegen den Verteidigungsminister Sergei Schoigu und den Generalstabschef Waleri Gerassimow eine Anzeige beim Ermittlungskomitee der Russländischen Föderation ein. Er beschuldigt die beiden des «Genozids am russischen Volk» beziehungsweise im Falle des Tuwiners Schoigu des «Genozids nach nationalen Merkmalen» (Prigoschin 2023b). Den Verteidigungsminister bezeichnet Prigoschin als «Kreatur/Abschaum», der seinen siegreichen Kämpfern in den Rücken gefallen sei, und rief am späten Abend des 23. Juni zu einem «Marsch der Gerechtigkeit» auf Moskau auf. Die Reaktion des Staates erschöpfte sich zunächst in der Erhebung der Anklage wegen «bewaffneter Meuterei» und dem Unterbruch einer TV-Sendung für eine Eilmeldung, in der das Verteidigungsministerium alle Vorwürfe Prigoschins dementierte. Dieser hatte inzwischen via Sprachnachricht verkündet, dass er mit einer motorisierten Truppe von 25 000 Menschen Richtung Hauptstadt losmarschiere, hatte jedoch betont, das Ganze sei kein Staatsstreich (Prigoschin 2023c). Der stellvertretende Generalstabschef Generalleutnant Wladimir Aleksejew
und der Luftwaffenkommandeur Sergej Surowikin ermahnten die «Wagner»-Kämpfer, an dem Marsch teilzunehmen (Surovikin 2023), wobei Alexejew

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