Lebenswelt und begrenztes Wachstum

Albert Düggeli
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Natalität, Perfektionierung und Einschränkung als neue Performanzachsen gegenwärtigen Aufwachsens

 

Wachstumsgrenzen können Endpunkte sein. Als solche stoppen sie Prozesse, die sich negativ auf Menschen auswirken und deshalb nicht mehr zielführend sind. So gesehen bringen Wachstumsgrenzen Ausstiege mit sich, die radikal in gesellschaftliche Prozesse eingreifen. Was bislang Gültigkeit hatte und als Modus Vivendi eine bestimmte Lebensweise war, verliert seine Legitimation. Und parallel dazu entstehen neue Ausgangslagen, mit denen Menschen noch keine oder nur wenig Erfahrung haben. Grenzen des Wachstums tragen also eine Art Natalität in sich, als Möglichkeit für Neuanfänge. Aber man kann auf Grenzen des Wachstums auch anders reagieren als mit Ausstieg, beispielsweise, wenn versucht wird, vorhandene Güter oder Ressourcen optimiert zu nutzen. Das hat mit Perfektionierung zu tun. Mehr aus Bestehendem herauszuholen, es ohne Wirkverlust im gleichen, allenfalls auch höheren oder verbesserten Mass nützen, verwerten oder einsetzen zu können, wird mit Perfektionierung angestrebt. Und dies unterscheidet sich von einem dritten Zugang; der Einschränkung. Sie bedeutet, dass vorhandene Güter nur noch begrenzt verfügbar sind. Mittels kontingentierender Kontrolle wird garantiert, dass Grenzen nicht erreicht oder überschritten werden. Daraus geht weder Natalität hervor, wie aus dem Ausstieg, noch Perfektionierung, wie aus der Optimierung, sondern dadurch ergeben sich Nutzungslimiten. Mit besonderem Blick auf die Frage des Aufwachsens von Jugendlichen lassen sich nun aus diesen drei Perspektiven drei Performanzachsen skizzieren, unter denen Jugendliche ihr Erwachsenwerden handelnd hervorbringen. Die erste ist die Natalität als Offenheit gegenüber Neuem. Hier wird Jugend in ihrem besonderen lebensbiografischen Abschnitt fokussiert. Die zweite, die Perfektionierung, ist die qualitative Verbesserung des Bestehenden. Hier stehen psychodynamische Aspekte der Selbstentwicklung im Vordergrund.  Die dritte schliesslich, die Einschränkung, ist die Balancierung der quantitativen Verfügbarkeit des Vorhandenen. Und dieser Blick betrachtet vor allem Sozialisationsaspekte, mit denen Heranwachsende während ihrer Jugendphase konfrontiert sind.

 

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