Lützerath - der Bewegungsort am Grubenrand

Annika Lutzke
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Die Staatsmacht hat vorerst gesiegt. Lützerath und der Bewegungsort, der darum entstand, wurden zerstört. Überraschend kommt dies nicht, denn es war klar, dass die Grünen in der Regierungsverantwortung ganz schnell ihre Wahlversprechen gegen die Verbündung mit den Profitinteressen eines Grosskonzerns eintauschen. Es war klar, dass trotz einer klaren Gutachtenlage, die besagt, dass die Kohle unter Lützerath nicht benötigt wird, die Kohle für ein paar wenige Jahre lukrativ bleibt (CoalExit Research Group 2022; Öko-Institut 2022). Auch war klar, dass der Zeitpunkt der Inanspruchnahme der Kohle unter Lützerath viele Jahre in der Zukunft liegt. Trotzdem unterlag die gewaltsame Räumung und Abbaggerung Lützeraths einer enormen Dringlichkeit. Die Vermutung liegt nahe, dass die Eile, den Ort zu zerstören, auch daher rührte, dass er als Bewegungsort zu stark geworden wäre. Denn die Geschichte, die der Ort erzählt, ist zu überzeugend und legitim, und zu viele Menschen sind bereit, sie zu hören. Auch die Übermacht, mit welcher der Staat in Lützerath aufgetaucht ist, spricht die Sprache der Angst, nämlich der Angst vor der Widerständigkeit dieses winzigen, und durch seine Offenheit so leicht angreifbaren Ortes.


Das Ende von Lützerath
Am 3. Januar 2023 rief die Initiative «Lützerath lebt» den Tag X aus, knapp eine Woche früher als erwartet. Zu diesem Zeitpunkt lief der Polizeieinsatz zur Räumung Lützeraths bereits 24 Stunden. Aus vierzehn Bundesländern kamen die Einsatzkräfte. Bayern brachte Pferdestaffeln, Niedersachsen Wasserwerfer und Brandenburg Höheninterventionsteams (Diehle/Eberle 2023).

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