Subalterne und antikapitalistische Kämpfe

Benedikt Heckens
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Kapitalismus basiert auf der zerstörerischen Ausbeutung von Mensch und Natur (Marx 1962). Globale Ausbeutungsverhältnisse sind massgeblich durch rassistische und sexistische Zuweisungen strukturiert (Puder 2022). Race und Geschlecht sind damit ebenso wie Klasse wichtige Faktoren, die Ausbeutungsstrukturen festlegen. Dies bedeutet, dass der Kampf gegen diese Differenzierungen unabdingbarer Bestandteil antikapitalistischer Kämpfe sein muss. Daraus stellen sich Fragen, wie die Organisation solcher Kämpfe gelingen kann.

Probleme der Organisation antikapitalistischer Kämpfe
Aus den Bedingungen der Differenzierung nach Klasse, race und Geschlecht ergeben sich Schwierigkeiten einer Organisation von erfolgreichen antikapitalistischen Kämpfen unter Beteiligung unterschiedlicher Gruppen, die innerhalb der Logik des Kapitalismus divergierende Interessen haben. Materielle Zugeständnisse für bestimmte Gruppen, etwa die Ausweitung der Konsummöglichkeiten, beruhen auf Überausbeutung zum Beispiel des Globalen Südens oder weiblicher und migrantischer Arbeitskräfte. Die Etablierung des Wohlfahrtsstaats geht auf die Möglichkeit kolonialer Ausbeutung zurück (Bhambra 2020). Auch heute basiert der relative Wohlstand breiter Bevölkerungsgruppen der kapitalistischen Zentren auf der Überausbeutung der ehemaligen Kolonien (Brand/Wissen 2017). Global funktioniert diese Überausbeutung unter anderem durch eine nach Geschlecht und race hierarchisierte Arbeitsteilung und Zuweisung zu bestimmten Arbeiten, durch die eine möglichst kostengünstige Aneignung von Arbeitskraft möglich ist (Puder