USA und China - Kampf um Hegemonie

Renate Dillmann
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Bereits seit Längerem ist von einem neuen Kalten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China die Rede. Im laufenden Ukraine-Krieg ist immer häufiger zu hören, dass die eigentliche weltpolitische Auseinandersetzung noch anstehe, die zwischen den USA und der von ihnen angeführten westlichen Welt und dem erneut zur Grossmacht aufgestiegenen «Reich der Mitte».

Zur Begründung erheben die USA heftige Anklagen gegen den chinesischen Staat. Demzufolge verstösst die Volksrepublik systematisch gegen den «regelbasierten» Handel und hat ihren Aufstieg auf unfaire Geschäftspraktiken gegründet; mittels ihrer Hightech-Angebote spähe sie fremde Industrien und Staaten aus; sie lasse protestierende Bürger:innen in Hongkong niederprügeln, baue gegenüber Taiwan eine Drohkulisse auf, agiere neokolonialistisch gegenüber afrikanischen und asiatischen Staaten und wolle überhaupt eine neue, autoritäre Weltordnung errichten.

Nun ist autoritäres Regieren für die USA per se kein Grund für Feindseligkeiten. Das Mutterland von Demokratie und Menschenrechten hat schon Herrscher von ganz anderem Kaliber zu Freunden erklärt – wie den Saudi- König Salman und den ägyptischen Putsch-General Al Sisi – oder selbst an die Macht gebracht – wie den Schah im Iran oder Pinochet in Chile. Und auch bei Menschenrechtsverletzungen gegen Minderheiten sind US-Präsidenten nicht gerade zimperlich, wenn es ihnen geopolitisch gelegen kommt. So hat der türkische Nato-Partner Erdogan mit Panzern und Bomben gegen die Kurd:innen freie Hand.

Womit also hat sich China, an dem US-amerikanisches Kapital in den letzten Jahren enorm viel profitiert hat, diese unerbittliche Feindschaft der USA verdient, die sogar einen dritten Weltkrieg wert sein soll?

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